Viele Gärten sind heute technisch aufgerüstet: smarte Bewässerung, automatische Sensorik, App-Steuerung. Doch der Wasserbedarf bleibt und damit die Frage, wie sich ein Garten langfristig versorgen lässt, ohne zur Belastung für Geldbeutel oder Umwelt zu werden. Wer regelmäßig gießt, Pflanzen schützt oder bei Trockenheit versorgen muss, stößt mit einfachen Lösungen schnell an Grenzen. Genau hier kommt der Wassertank im Garten ins Spiel, dezent verbaut, effizient genutzt und technisch ausgereift.
Warum einfache Regentonnen nicht mehr ausreichen
Die klassische Regentonne fasst meist 200 bis 500 Liter. Im Hochsommer sind das ein bis zwei Gießkannen am Tag und dann ist Schluss. Wer größere Flächen versorgen will oder regelmäßig gießt, steht ständig mit dem Gartenschlauch an der Wasseruhr. Die Folge: hohe Trinkwasserkosten und unnötiger Aufwand. Ein fest verbauter Tank bietet deutlich mehr Volumen, besseren Zugang und ein Plus an Komfort. Vor allem: Er ist nicht sichtbar.
Wer bisher mit einfachen Tonnen arbeitet, erkennt die Unterschiede meist erst im Alltag. Die folgende Übersicht zeigt, wie sich unterirdische Wassertanks im Garten von klassischen Regentonnen unterscheiden – in Funktion, Nutzen und Komfort.
Wassertank im Garten vs. klassische Regentonne
Wassertank im Garten | Herkömmliche Regentonne |
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Unsichtbar im Boden verbaut – keine optische Beeinträchtigung | Sichtbar, oft sperrig oder gestalterisch störend |
Hohe Speicherkapazität (3.000–10.000 Liter) | Geringes Volumen (meist 200–500 Liter) |
Automatische Wasserentnahme möglich (z. B. mit Pumpe) | Manuelle Entnahme mit Gießkanne |
Frostsicher durch Einbau unterhalb der Frostgrenze | Im Winter meist entleeren oder schützen notwendig |
Anbindung an Bewässerungssysteme möglich | Keine Systemintegration vorgesehen |
Geringer Wartungsaufwand, 2–3× Pflege pro Jahr | Reinigung oft umständlich und häufiger nötig |
Wertsteigerung für die Immobilie durch nachhaltige Technik | Keine dauerhafte Lösung, oft als Übergangslösung genutzt |
Wie ein Wassertank im Garten funktioniert
Ein unterirdischer Wassertank sammelt Niederschläge vom Dach und speichert sie in einem frostgeschützten Behälter unter dem Garten. Über ein Filtersystem werden Blätter und Schmutz zurückgehalten. Eine Tauchpumpe sorgt auf Knopfdruck oder automatisch dafür, dass das Wasser zur Zapfstelle oder Bewässerung geleitet wird, ganz ohne Eimer oder Gießkanne. Viele Systeme lassen sich mit einer App oder einem Sensor koppeln.
Je nach Volumen und Dachfläche lassen sich zwischen 3.000 und 10.000 Liter speichern. Selbst bei längerer Trockenheit steht genug Wasser für Hecken, Rasen und Beete zur Verfügung, ganz unabhängig vom Leitungsnetz.
Ob sich ein unterirdischer Wassertank für Ihr Grundstück eignet, hängt von ein paar einfachen Kriterien ab. Mit der folgenden Checkliste prüfen Sie schnell und konkret, ob Ihr Garten die nötigen Voraussetzungen erfüllt und ob sich die Investition für Sie lohnt.
✅ Checkliste: Passt ein unterirdischer Wassertank zu meinem Garten?
✅ | Frage / Voraussetzung |
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⬜ | Habe ich mindestens 80–100 m² Gartenfläche? |
⬜ | Nutze ich regelmäßig Wasser für Rasen, Beete oder Hecken? |
⬜ | Gibt es geeignete Flächen ohne dichte Bebauung für einen Erd-Einbau? |
⬜ | Ist mein Grundstück frei von unterirdischen Leitungen oder Kabeln im gewünschten Bereich? |
⬜ | Habe ich Dachflächen, von denen Regenwasser gesammelt werden kann? |
⬜ | Möchte ich unabhängiger vom Trinkwasserverbrauch im Garten werden? |
⬜ | Stört mich die Optik sichtbarer Regentonnen im Garten? |
⬜ | Denke ich über ein automatisches Bewässerungssystem nach (oder nutze bereits eines)? |
⬜ | Habe ich Interesse an langfristiger Wasser- und Kostenersparnis? |
⬜ | Bin ich bereit, eine einmalige Investition für eine dauerhafte Lösung zu tätigen? |
7 oder mehr Haken gesetzt? Dann ist Ihr Garten bestens geeignet für einen unterirdischen Wassertank.
Die richtige Position zählt
Ein unterirdischer Wassertank sollte möglichst nahe an einer Regenwasserquelle liegen, ideal ist die Platzierung in der Nähe eines Fallrohrs. Der Standort muss gut zugänglich sein, frei von Versorgungsleitungen und möglichst eben. Wichtig ist auch: Der Boden sollte tragfähig sein und ausreichend Platz für den Erdaushub bieten. Für den Wartungszugang wird ein Domschacht mit Deckel installiert, der später eben mit der Rasen- oder Pflasterfläche abschließt. So bleibt der Tank unsichtbar aber jederzeit erreichbar.
Selber machen oder installieren lassen?
Der Einbau eines unterirdischen Wassertanks ist technisch gut planbar aber körperlich anspruchsvoll. Wer Erfahrung mit Erdarbeiten, Entwässerung und Nivellierung hat, kann das Projekt in Eigenleistung umsetzen. Wichtig ist: Der Aushub muss tief und breit genug erfolgen, der Tank exakt ausgerichtet, der Domschacht sauber eingesetzt werden. Auch die Anbindung an Fallrohre oder Entnahmestellen sollte fachgerecht erfolgen. Für viele lohnt sich daher die Zusammenarbeit mit einem Fachbetrieb, entweder komplett oder für einzelne Schritte wie Aushub und Anschluss. Viele Anbieter bieten Komplettsets mit Einbau-Service an. Wer selbst Hand anlegt, spart Geld – wer beauftragt, spart Zeit und Risiken.
Die Pflege: Einfach, aber nicht optional
Ein Vorteil des Wassertanks im Garten ist seine Wartungsarmut. Trotzdem braucht auch dieses System gelegentlich Pflege, damit es dauerhaft zuverlässig arbeitet:
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Filterkontrolle: 2–3× jährlich prüfen und ggf. reinigen, vor allem im Herbst
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Domschacht reinigen: Sedimentablagerungen mit Wasserschlauch oder Eimer entfernen
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Pumpe testen: regelmäßig auf Funktion und Stromversorgung prüfen
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Überlauf prüfen: Verstopfungen im Ablauf vermeiden (Laubschutz im Herbst wichtig)
Die Pflege dauert insgesamt nur wenige Minuten pro Quartal, spart aber langfristig viele Liter Wasser und schützt vor teuren Reparaturen.
Technik trifft Effizienz und macht den Alltag leichter
Ein unterirdischer Wassertank ist keine Spielerei für Technikfans, sondern ein praktisches System, das im Alltag spürbar entlastet. Kein lästiges Umfüllen aus der Regentonne, kein ständiger Blick auf den Wetterbericht, kein unnötiger Verbrauch von teurem Leitungswasser. Stattdessen: automatische Versorgung, versteckt unter dem Rasen, jederzeit einsatzbereit.
Gerade im Sommer zahlt sich das aus. Wer morgens oder abends nur noch den Wasserhahn öffnen muss, weil das System im Hintergrund bereits gefüllt ist, spart Zeit, Energie und Ressourcen. Auch die Pflanzen danken es: Regenwasser ist kalkarm, weich und damit deutlich besser verträglich als Leitungswasser.
Die Technik arbeitet zuverlässig, leise und völlig unauffällig. Und genau das macht den Wassertank im Garten so wertvoll: Er verbindet moderne Haustechnik mit echtem Komfortgewinn – ohne sichtbar zu sein, aber jederzeit wirksam.
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